Demokratievortäuschung defekt: Vorratsdatenspeicherung

Unsere Regierung und ihre Rechtsstaatssimulation bekennt sich klar zur Vorratsdatenspeicherung und ignoriert die Bedenken von über 100.000 Bürgern. Im Justizausschuss des Parlaments fand ein Hearing zur Bürgerinitiative gegen die Vorratsdatenspeicherung statt. Das Hearing fand natürlich unter Ausgrenzung der Öffentlichkeit statt. Auf der einen Seite wird die totale Kontrolle der Bürger beschlossen, auf der anderen Seite werden diese Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen. In einer Demokratie jedoch sollte der Staat transparent sein und die Rechte der Bürger schützen. Während sich alle nicht staatsnahen Beteiligten im Hearing gegen die Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen haben, will unser Justizministerium die von den Bürgern aufgezeichneten Daten zusätzlich für Urheberrechtsverletzungen nutzen. Offensichtlich sind Urheberrechtsverletzer die neuen Terroristen. Was machen die 106.067 Unterzeichner der Bürgerinitiative nun, außer sich vollkommen ignoriert und übergangen zu fühlen?

Links:
zeichnemit.at
AKVorrat: Regierung bekennt sich klar zur Vorratsdatenspeicherung
ORF: Justizministerium: Vorratsdaten gegen Filesharer
Netzkinder: Regierung hat kein Rechtsstaatsempfinden

Apple und seine Patentpolitik

Man könnte ja folgende Ausreden durchgehen lassen:

“Es ist nicht die Schuld von Apple, dass das Patentsystem kaputt ist.”

“Apple ist nicht der Einzige, auch andere Mitspieler missbrauchen das Patentsystem.”

“Apple macht nichts illegales. Sie spielen nur nach den Regeln des Spiels. Es ist nicht die Schuld von Apple, dass andere Mitspieler das Spiel nicht so gut spielen.”

Keine dieser Ausreden ändert folgende Tatsache:
Apples rein auf Profit orientierte Aktionen helfen mit, den Menschen seines technologischen Fortschritts zu berauben.

Regierung ignoriert 106.067 Stimmen

Mit den Stimmen der ÖVP und SPÖ wurde die Bürgerinitiative gegen die EU-Richtlinie zur Vorrats­daten­speicherung und zur Evaluation sämtlicher Terror­gesetze ohne Anhörung und ernsthafter Diskussion an den Justitz­ausschuss abgeschoben. Die Regierungs­parteien ignorieren damit 106.067 Österreicherinnen und Österreicher, die ihre Stimme gegen die Vorratsdatenspeicherung erhoben haben. Die Abgeordneten haben sich mit dem Inhalt der Bürgerinitiative bisher nicht beschäftigt. Nun ist es an der Zeit, die Abgeordneten im Justiz­ausschuss zu kontaktieren und zu fordern, dass sich die österreichische Regierung gegen die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung einsetzt und sämtliche Terrorgesetze evaluiert. Die Anliegen von 106.067 unterzeichnenden Bürgern müssen ernst genommen werden.

Links:
zeichnemit.at
AKVorrat

Verfassungsklage gegen die Vorratsdatenspeicherung

Quelle: Ludwig Boltzmann (Institut für Menschenrechte)
Zitat:

“Schon allein die Tatsache, dass gespeichert wird, mit wem ich kommuniziere, gefährdet meine Grundrechte.”

Nun ist es so weit: Die Vorratsdatenspeicherung in Österreich ist aktiv und macht alle Anwender von öffentlichen Kommunikationsmedien zu Generalverdächtigen. Da das Gesetz nun besteht, kann ab sofort auch dagegen geklagt werden. Die Leute vom AK Vorrat, die wirklich sehr gute Arbeit leisten, haben die Möglichkeit geschaffen, sich an dieser Klage ohne Risiko und ohne selbst Geld in die Hand nehmen zu müssen, zu beteiligen. Nun sollte es jeder, der einen Internetanschluss, einen Festnetzanschluss oder einen Mobilfunkvertrag unterhält, als seine persönliche Pflicht sehen, sich an der Klage zu beteiligen und damit seine Grundrechte zu schützen.

Links:
verfassungsklage.at
AKVorrat

ENTSCHULDIGUNG: ich werde ab 1. April Eure persönlichen Daten speichern

Bitte was?
Der Staat zwingt mich ab dem 1. April 2012 dazu, Eure persönlichen Kommunikationsdaten (ja, auch diesen Zugriff auf diese Seite gerade eben) für sechs Monate zu speichern und “bei Bedarf” an ihn auszuhändigen.

Und wie macht er das?
Indem er mir mit Geldstrafen droht, wenn ich das unterlasse. Wenn ich dieses Geld nicht abliefern will oder kann, werden mittelfristig bewaffnete Beamte kommen und mich meiner physischen Freiheit berauben. Das führt meine Mitarbeiter, meine Partner und meine Kunden evtl. auch in existenzielle Probleme.

Und warum macht er das?
Um Euch unter Generalverdacht zu stellen. Ob es dabei mehr um Geld oder Kontrolle (Macht) geht, kann ich nicht genau beurteilen. Jedenfalls behauptet er, dass es unter dem Deckmantel der Terrorbekämpfung passiert. Aber wir alle wissen ja, dass es bereits genug Erfahrungen gibt, die belegen, dass auch eine Vorratsdatenspeicherung  dahingehend nicht viel bewirkt (zudem ich persönlich der Ansicht bin, dass eine Terrorgefahr nicht wirklich besteht, im Gegenteil, ich fühle mich von unserem Gesetzgeber terrorisiert).

Und wer bezahlt diesen Wahnsinn?
Ihr. Über Eure Steuern, über Eure Telefonrechnungen und über Eure Gebühren für Eure Internetzugänge.

Boah. Damit mach ich mich ja auch irgendwie mitschuldig.
Das sehe ich auch so. Als Teilnehmer in dieser Gesellschaft gibt es noch die Möglichkeit, diese zu beeinflussen. Ihr solltet von dieser Macht Gebrauch machen. Dringend.

Und wie sieht das bei den anderen Providern aus?
Die drehen sich im Moment im Kreis, um zu versuchen, gemeinsam mit der Exekutive die geforderten, komplexen Vorraussetzungen für die Datensammlung und den “Datenaustausch” hin zu bekommen. Und ein vor kurzer Zeit durchgeführtes Treffen dieser Provider im Kontext der Vorratsdatenspeicherung hat auch gezeigt, dass da viel mehr Verwirrung als Durchblick herrscht. Bei der Exekutive genau so wie bei den Anbietern.

Das klingt nicht gut. Können die das dann, wenn schon, wirklich gründlich machen?
Das halte ich für ausgeschlossen. Beim Umgang mit den sensiblen Daten in derart komplexen Strukturen passieren Fehler. Anonymous und Andere sind sicher schon sehr gespannt darauf.

Kann ich etwas tun?
Ihr müsst etwas tun:
Facebook-Veranstaltung “Demonstration gegen die VDS” (Innsbruck)
Facebook-Veranstaltung “Farewell Privacy” (Wien)
AKVorrat
zeichnemit.at

Wir, die Netz-Kinder

Der polnische Dichter Piotr Czerski hat seine Gedanken über die “Internet-Generation” niedergeschrieben und dabei gut dargestellt, worin der Unterschied zwischen Leuten besteht, die das Internet kaum oder nur “punktuell” benutzen und Leuten (“Netz-Kinder” oder “Community”), die das Internet als wesentlichen Bestandteil ihres Lebens sehen und schätzen. Dieser Text ist für alle lesenswert, die sich des öfteren Fragen, warum die Einstellung dieser “Computer-Idioten” denn plötzlich anders ist, als die allgemeine Einstellung, die die Gesellschaft in der Gesamtheit aus nur kontrollierten Medien geimpft bekommt.

Quelle: Arikel bei “ZEIT ONLINE”
Zitate:

“Wir sind mit dem Internet und im Internet aufgewachsen. Darum sind wir anders. Das ist der entscheidende, aus unserer Sicht allerdings überraschende Unterschied: Wir “surfen” nicht im Internet und das Internet ist für uns kein “Ort” und kein “virtueller Raum”. Für uns ist das Internet keine externe Erweiterung unserer Wirklichkeit, sondern ein Teil von ihr: eine unsichtbare, aber jederzeit präsente Schicht, die mit der körperlichen Umgebung verflochten ist.”

“Wir benutzen das Internet nicht, wir leben darin und damit. Wenn wir euch, den Analogen, unseren “Bildungsroman” erzählen müssten, dann würden wir sagen, dass an allen wesentlichen Erfahrungen, die wir gemacht haben, das Internet als organisches Element beteiligt war. Wir haben online Freunde und Feinde gefunden, wir haben online unsere Spickzettel für Prüfungen vorbereitet, wir haben Partys und Lerntreffen online geplant, wir haben uns online verliebt und getrennt.”

“Die Fähigkeit, Informationen zu finden, ist für uns so selbstverständlich wie für euch die Fähigkeit, einen Bahnhof oder ein Postamt in einer unbekannten Stadt zu finden. Wenn wir etwas wissen wollen – die ersten Symptome von Windpocken, die Gründe für den Untergang der Estonia oder warum unsere Wasserrechnung so verdächtig hoch erscheint – ergreifen wir Maßnahmen mit der Sicherheit eines Autofahrers, der über ein Navigationsgerät verfügt.”

“Wir wissen, dass wir die benötigten Informationen an vielen Stellen finden werden, wir wissen, wie wir an diese Stellen gelangen und wir können ihre Glaubwürdigkeit beurteilen.”

“Wir müssen auch keine Experten in allem sein, denn wir wissen, wie wir Menschen finden, die sich auf das spezialisiert haben, was wir nicht wissen, und denen wir vertrauen können. Menschen, die ihre Expertise nicht für Geld mit uns teilen, sondern wegen unserer gemeinsamen Überzeugung, dass Informationen ständig in Bewegung sind und frei sein wollen, dass wir alle vom Informationsaustausch profitieren.”

“Es bedeutet nicht, dass wir Zugang zu allen kulturellen Gütern verlangen, ohne dafür zahlen zu müssen – obwohl wir das, was wir selbst schaffen, meistens einfach nur in Umlauf bringen. Wir verstehen, dass Kreativität – trotz der zunehmenden Verbreitung von Technologien, mit denen jeder Mensch Film- oder Musikdateien in einer Qualität erstellen kann, die früher Profis vorbehalten war – immer noch Anstrengungen und Investitionen erfordert.”

“Noch etwas: Wir wollen nicht für unsere Erinnerungen bezahlen. Die Filme, die uns an unsere Kindheit erinnern, die Musik, die uns vor zehn Jahren begleitet hat: In einem externen Netzgedächtnis sind sie einfach nur Erinnerungen. Sie hervorzurufen, sie auszutauschen, sie weiterzuentwickeln, das ist für uns so normal wie für euch die Erinnerung an Casablanca. Wir finden im Netz die Filme, die wir als Kinder gesehen haben und wir zeigen sie unseren Kindern, genauso wie ihr uns die Geschichte von Rotkäppchen oder Goldlöckchen erzählt habt. Könnt ihr euch vorstellen, dass euch jemand deswegen anklagt, gegen ein Gesetz verstoßen zu haben? Wir auch nicht.”

Datenkrake “Staat”

Die immer lauter werdenden Stimmen bezüglich der Daten, die Konzerne wie Facebook sammeln, zeigen oft eine klare Unwissenheit bzw. Unüberlegtheit in ihren Argumentationen. Meist handelt es sich um Informationen, die der Benutzer freiwillig zur Verfügung stellt. Genauer kann er sich dbzgl. in den Datenschutzbedingungen des Anbieters informieren. Unabhängig der legitimen Diskussion um die Möglichkeit, diese Daten ohne Wissen der Benutzer zu verknüpfen und dem Umstand, dass viele Benutzer aufgrund von “Unmündigkeit” in dieser Angelegenheit einfach nicht erahnen, was mit ihren Daten passiert, ist nicht zu vergessen, wie dreist und exzessiv unsere Gesetzgeber mit unseren persönlichen und auch biometrischen Daten umgehen. Bevor also die Politik laut bzgl. Datenschutz schreit, sollte sie beginnen, die selbst hochgezüchtete Datenschleuder “Staat” an die geforderten Regeln anzupassen. Datenschutz kann doch problemlos neben Informationsfreiheit bestehen, wenn beide Bereiche mit Rücksicht auf die Rechte der Datenbesitzer bedacht werden.


Videodatei

Angriff auf Persönlichkeitsrechte: Vorratsdatenspeicherung

Quelle: AKVorrat
Zitat:

“Am 1. April 2012 beginnt in Österreich die Vorratsdatenspeicherung. Hinter dem sperrigen Namen “Vorratsdaten” verbirgt sich die verdachtsunabhängige Speicherungen von Verbindungsdaten. Unter Anderem wird gespeichert: Wer, mit wem, von wo aus, wie lange telefoniert und wer, wem, wann E-Mails schreibt. Diese Daten sollen von allen Menschen in Österreich gespeichert werden. Damit stellt die Vorratsdatenspeicherung einen massiven Eingriff in die Privatsphäre jedes Bürgers dar. Dieser Eingriff verstösst gegen das Menschenrecht auf Privatsphäre. Begründet wird die Notwendigkeit der Vorratsdatenspeicherung mit der Verbrechensbekämpfung. Es gibt jedoch keinerlei Belege für einen Nutzen von Vorratsdaten.”

Darum:
Bürgerinitiative

AKVorrat
Facebook-Veranstaltung “Demonstration gegen die VDS” (Innsbruck)
Facebook-Veranstaltung “DEMO gegen ACTA + VDS” (Innsbruck)

Telekom Austria hat Entwurf für Telekomgesetz 2009 geschrieben

Das, was in der Telekommunikationsbranche in Österreich schon lange gemunkelt wurde, kommt nun doch noch an das Tageslicht. Der Artikel zeigt, wie die Politik (und somit auch die Regulierung (RTR)) vom (ehemaligen) Monopolisten, in einer für den Bürger wichtigsten Bereiche (Kommunikation), korrupt war/ist. Diese Korruptionen sind nicht nur für alternative Anbieter am Markt existenzbedrohend, sondern richten sich gegen jeden in Österreich, der moderne Kommunikation nutzt.

AnonAustria: Polizei stürmt falsche Wohnung

Es sei mal dahingestellt, ob der Vorwurf der Wiederbetätigung nur ein Vorwand war, trotzdem zeigt dieser Artikel, wie unsere Exekutive arbeitet, wenn gegen etwas gekämpft wird, was in deren Vorstellung schwer fassbar ist.
Dass die Beschlagnahmung von Werkzeugen wie Computer und Datenträger heute ein echtes Existenzproblem für den unrechtmäßig Beschuldigten darstellen kann, wird dabei wohl einfach ignoriert. Solche Dinge können dann auch dazu beitragen, dass eine interessierte Person Angst davor hat, sich Wissen über bestimmte Geschehnisse anzueignen oder seine persönliche Meinung öffentlich zu äußern.