Wir, die Netz-Kinder

Der polnische Dichter Piotr Czerski hat seine Gedanken über die “Internet-Generation” niedergeschrieben und dabei gut dargestellt, worin der Unterschied zwischen Leuten besteht, die das Internet kaum oder nur “punktuell” benutzen und Leuten (“Netz-Kinder” oder “Community”), die das Internet als wesentlichen Bestandteil ihres Lebens sehen und schätzen. Dieser Text ist für alle lesenswert, die sich des öfteren Fragen, warum die Einstellung dieser “Computer-Idioten” denn plötzlich anders ist, als die allgemeine Einstellung, die die Gesellschaft in der Gesamtheit aus nur kontrollierten Medien geimpft bekommt.

Quelle: Arikel bei “ZEIT ONLINE”
Zitate:

“Wir sind mit dem Internet und im Internet aufgewachsen. Darum sind wir anders. Das ist der entscheidende, aus unserer Sicht allerdings überraschende Unterschied: Wir “surfen” nicht im Internet und das Internet ist für uns kein “Ort” und kein “virtueller Raum”. Für uns ist das Internet keine externe Erweiterung unserer Wirklichkeit, sondern ein Teil von ihr: eine unsichtbare, aber jederzeit präsente Schicht, die mit der körperlichen Umgebung verflochten ist.”

“Wir benutzen das Internet nicht, wir leben darin und damit. Wenn wir euch, den Analogen, unseren “Bildungsroman” erzählen müssten, dann würden wir sagen, dass an allen wesentlichen Erfahrungen, die wir gemacht haben, das Internet als organisches Element beteiligt war. Wir haben online Freunde und Feinde gefunden, wir haben online unsere Spickzettel für Prüfungen vorbereitet, wir haben Partys und Lerntreffen online geplant, wir haben uns online verliebt und getrennt.”

“Die Fähigkeit, Informationen zu finden, ist für uns so selbstverständlich wie für euch die Fähigkeit, einen Bahnhof oder ein Postamt in einer unbekannten Stadt zu finden. Wenn wir etwas wissen wollen – die ersten Symptome von Windpocken, die Gründe für den Untergang der Estonia oder warum unsere Wasserrechnung so verdächtig hoch erscheint – ergreifen wir Maßnahmen mit der Sicherheit eines Autofahrers, der über ein Navigationsgerät verfügt.”

“Wir wissen, dass wir die benötigten Informationen an vielen Stellen finden werden, wir wissen, wie wir an diese Stellen gelangen und wir können ihre Glaubwürdigkeit beurteilen.”

“Wir müssen auch keine Experten in allem sein, denn wir wissen, wie wir Menschen finden, die sich auf das spezialisiert haben, was wir nicht wissen, und denen wir vertrauen können. Menschen, die ihre Expertise nicht für Geld mit uns teilen, sondern wegen unserer gemeinsamen Überzeugung, dass Informationen ständig in Bewegung sind und frei sein wollen, dass wir alle vom Informationsaustausch profitieren.”

“Es bedeutet nicht, dass wir Zugang zu allen kulturellen Gütern verlangen, ohne dafür zahlen zu müssen – obwohl wir das, was wir selbst schaffen, meistens einfach nur in Umlauf bringen. Wir verstehen, dass Kreativität – trotz der zunehmenden Verbreitung von Technologien, mit denen jeder Mensch Film- oder Musikdateien in einer Qualität erstellen kann, die früher Profis vorbehalten war – immer noch Anstrengungen und Investitionen erfordert.”

“Noch etwas: Wir wollen nicht für unsere Erinnerungen bezahlen. Die Filme, die uns an unsere Kindheit erinnern, die Musik, die uns vor zehn Jahren begleitet hat: In einem externen Netzgedächtnis sind sie einfach nur Erinnerungen. Sie hervorzurufen, sie auszutauschen, sie weiterzuentwickeln, das ist für uns so normal wie für euch die Erinnerung an Casablanca. Wir finden im Netz die Filme, die wir als Kinder gesehen haben und wir zeigen sie unseren Kindern, genauso wie ihr uns die Geschichte von Rotkäppchen oder Goldlöckchen erzählt habt. Könnt ihr euch vorstellen, dass euch jemand deswegen anklagt, gegen ein Gesetz verstoßen zu haben? Wir auch nicht.”

Datenkrake “Staat”

Die immer lauter werdenden Stimmen bezüglich der Daten, die Konzerne wie Facebook sammeln, zeigen oft eine klare Unwissenheit bzw. Unüberlegtheit in ihren Argumentationen. Meist handelt es sich um Informationen, die der Benutzer freiwillig zur Verfügung stellt. Genauer kann er sich dbzgl. in den Datenschutzbedingungen des Anbieters informieren. Unabhängig der legitimen Diskussion um die Möglichkeit, diese Daten ohne Wissen der Benutzer zu verknüpfen und dem Umstand, dass viele Benutzer aufgrund von “Unmündigkeit” in dieser Angelegenheit einfach nicht erahnen, was mit ihren Daten passiert, ist nicht zu vergessen, wie dreist und exzessiv unsere Gesetzgeber mit unseren persönlichen und auch biometrischen Daten umgehen. Bevor also die Politik laut bzgl. Datenschutz schreit, sollte sie beginnen, die selbst hochgezüchtete Datenschleuder “Staat” an die geforderten Regeln anzupassen. Datenschutz kann doch problemlos neben Informationsfreiheit bestehen, wenn beide Bereiche mit Rücksicht auf die Rechte der Datenbesitzer bedacht werden.


Videodatei

Angriff auf Persönlichkeitsrechte: Vorratsdatenspeicherung

Quelle: AKVorrat
Zitat:

“Am 1. April 2012 beginnt in Österreich die Vorratsdatenspeicherung. Hinter dem sperrigen Namen “Vorratsdaten” verbirgt sich die verdachtsunabhängige Speicherungen von Verbindungsdaten. Unter Anderem wird gespeichert: Wer, mit wem, von wo aus, wie lange telefoniert und wer, wem, wann E-Mails schreibt. Diese Daten sollen von allen Menschen in Österreich gespeichert werden. Damit stellt die Vorratsdatenspeicherung einen massiven Eingriff in die Privatsphäre jedes Bürgers dar. Dieser Eingriff verstösst gegen das Menschenrecht auf Privatsphäre. Begründet wird die Notwendigkeit der Vorratsdatenspeicherung mit der Verbrechensbekämpfung. Es gibt jedoch keinerlei Belege für einen Nutzen von Vorratsdaten.”

Darum:
Bürgerinitiative

AKVorrat
Facebook-Veranstaltung “Demonstration gegen die VDS” (Innsbruck)
Facebook-Veranstaltung “DEMO gegen ACTA + VDS” (Innsbruck)

Menschen im Überwachungsstaat: Frösche im heißen Wasser

Menschen gewöhnen sich sehr rasch an Dinge. Sogar dann, wenn diese Dinge ihre Würde verletzen oder ihre Privatsphäre stark einschränken. Auch aus diesem Grund ist es möglich, dass unsere vermeintlichen Vertreter in der Politik Entscheidungen treffen, bei der Freiheiten und die Möglichkeiten auf persönliche Entfaltung der Menschen eliminiert werden.


Videodatei

Telekom Austria hat Entwurf für Telekomgesetz 2009 geschrieben

Das, was in der Telekommunikationsbranche in Österreich schon lange gemunkelt wurde, kommt nun doch noch an das Tageslicht. Der Artikel zeigt, wie die Politik (und somit auch die Regulierung (RTR)) vom (ehemaligen) Monopolisten, in einer für den Bürger wichtigsten Bereiche (Kommunikation), korrupt war/ist. Diese Korruptionen sind nicht nur für alternative Anbieter am Markt existenzbedrohend, sondern richten sich gegen jeden in Österreich, der moderne Kommunikation nutzt.

AnonAustria: Polizei stürmt falsche Wohnung

Es sei mal dahingestellt, ob der Vorwurf der Wiederbetätigung nur ein Vorwand war, trotzdem zeigt dieser Artikel, wie unsere Exekutive arbeitet, wenn gegen etwas gekämpft wird, was in deren Vorstellung schwer fassbar ist.
Dass die Beschlagnahmung von Werkzeugen wie Computer und Datenträger heute ein echtes Existenzproblem für den unrechtmäßig Beschuldigten darstellen kann, wird dabei wohl einfach ignoriert. Solche Dinge können dann auch dazu beitragen, dass eine interessierte Person Angst davor hat, sich Wissen über bestimmte Geschehnisse anzueignen oder seine persönliche Meinung öffentlich zu äußern.

Du bist Terrorist

Dieses Video stellt den Umstand, dass die vermeintliche Terrorbekämpfung und die Vorratsdatenspeicherung letztlich nur diskriminierend wirken und eine Aufgabe von Menschenrechten verursachen, verständlich dar. Es ist wieder ein sehr gelungenes Werk von Alexander Lehmann.


Videodatei

Rette Deine Freiheit

Alexander Lehmann’s Antwort auf die nicht nachvollziehbare Politik der Bundesregierung in Deutschland in Bezug auf Internetsperren. Auch wenn nicht mehr ganz aktuell, hat das Video in der Community bereits Kultstatus erlangt.


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